Der See

Amber
Sie blickte zu der Wölfin, welche größer war als sie selbst. Doch sie hatte keine Angst. Die Wölfin schien mit Fire zu kommunizieren und Fire schien sie zu mögen. Amber saß einfach nur da und trocknete unterdessen mit Hitze ihre Kleidung und ihre Haare, damit sie nicht fror. Da sie bezweifelte, dass die Wölfin sie verstand, sagte sie auch nichts, sondern ließ Fire und sie in Ruhe. Schweigend hockte sie da und blickte über den See hinweg, in welchem sie heute nun schon zwei mal geschwommen war.


Foxy
Die Wölfin blickte das Mädchen an. -Ich bin Emily, nenn mich aber gerne Foxy. Wer bist du?-, fragte Foxy sie. Sie wandte ihren massigen, grauen Kopf dem anderen Mädchen zu. -Wer ist sie?- Sie schnupperte zögerlich an ihr und fügte hinzu. -Sie riecht nich nach Wolf.- Schweigend stand sie da und hörte zu, wie die Fremde ihr sagte, das die andere sie nicht versteht. Als sie den knurenden Magen des Mädchens hörte, gab sie ihr einen Teil des Kaninchens ab und schlang den Rest selbst hinunter, da sie selbst großen Hunger hatte. Einen kleinen Teil hob sie jedoch für die andere Fremde auf und schob es ihr vorsichtig hin.

Foxy
Foxy wandte den Kopf wieder Fire zu. -Ich komme aus einem Rudel Werwölfen. Wir leben in den Bergen.- Sie wandte den Blick ab, bei den Gedanken an ihre Familie und ein leises Wimmern kam aus ihrer Kehle. -Ich wurde auch von den Wesen geschnappt als ich 7 war. Sie haben mich von meinem Rudel wegebracht und dann später war ich hier.- Sie schützelte angewidert den breiten Kopf. Das graue Fell auf ihren Schultern sträubte sich ein wenig, glättete sich danach jedoch sofort wieder. -Bist du auch ein Werwolf?-, fragte sie Fire und blickte sie an. -Du riechst nach Wolf.-

Amber
Amber beobachtete die beiden, als Michelle, die sie beinahe völlig vergessen hätte, ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Diese lief ind die Richtung, in die der Junge verschwunden war und Amber eilte ihr hinter her. Michelle, was hast du vor?, rief sie ihr laut hinterher und als sie sie eingeholt hatte, stellte sie sich vor das Mädchen. Du bist total geschwächt, du bekommst bestimmt noch eine Chance dich wann anders zu rächen. Ambers Augen ruhten beruhigend auf Michelles Gesicht und sie versuchte ihr einzuleuchten, dass es sinnlos wäre und einem Selbstmord gleichen würde. Ob Michelle dies einsehen würde, wusste Amber nicht genau.


Foxy
Die Werwölfin stand immernoch bei Fire und blickte Amber hinterher. Dann wandte sie sich wieder an Fire. -Ich kann dir vielleicht helfen.-, sagte sie und blickte dem Mädchen in die Augen. Sie verwandelte sich und stand schließlich in ihrer menschlichen Gestalt vor Fire, der Wolfsgeruch haftete dennoch an ihr. Ihre dunklen Haare waren zerzaust und ihre Kleidung zerrissen, aber dennoch stand sie selbstbewusst da. Immernoch auf wölfisch sagte sie: -Ich kann Bruchstücke ihrer Sprache verstehen und reden. Vielleicht kann ich dir helfen.- Sie blickte Fire freundlich an, ihr grpner Blick ruhte ruhig auf dem Gesicht des Mädchens.

Amber
Amber schüttelte nur den Kopf. Vielleicht sollten wir zusammen bleiben. Wir wollen alle dieses Soiel nicht spielen, wir können uns zusammen tun. Sie blickte Michelle eindringlich in die Augen und hoffte, sie könnte sie mit ihrer Idee überzeugen, auch wenn sie selbst ihre Zweifel hatte. Was, wenn es nicht klappt? Werden wir alle sterben? Amber schob ihre finsteren Gedanken beiseite und stand einfach nur vor Michelle da und schaute ihr in die Augen. Ihr juckte es in den Beinen etwas zu tun, aber gemeinsam. Ich kann dich verstehen und wir werden ihm zeigen, wer der Boss ist, aber du musst dich erst einmal erholen. Das Mädchen blickte Michelle immernoch an. Es bringt uns rein garnichts wenn du ihm nachläufst und er dich umbringt. Das stärkt ihn nur in seinem Glauben und das wollen wir doch nicht.

Amber
Amber fand die Frage berechtigt. Ich wollte eines Tages Psychologie studieren und beschäftige mich gerne damit, mit andere zusammen gegen ihre Probleme zu kämpfen, sei es ein Erlebnis in der Vergangenheit oder Probleme im Hier und Jetzt. Ich kann verstehen, wenn du mir noch nicht hundertprozentig vertraust, aber ich bin genauso gegen das Spiel und die Sinnlosen Morde. Ich habe nicht mehr als meine Worte, aber ich bitte dich dennoch, mir zu vertrauen. Ihre Augen waren immernoch auf Michelle gerichtet und ihre Worte sprachen die Wahrheit. Sie hatte bisher niemanden ungebracht und wollte dies auch dabei belassen. Ich kann nicht damit leben, einen Menschen auf dem Gewissen zu haben, auch wenn die Regierung sagt, es wären Monster. Ich kann das nicht. Würde ein monster denn so denken?

Amber
Das Mädchen zuckte bei ihren Worten nur mit den Schultern. Wenn ich wütend werde, habe ich meine Kräfte auch nicht unter Kontrolle. Deshalb bin ich überhaupt hier ... Sie blickte zu Boden, fuhr jedoch fort. Aber vielleicht können wir es lernen. Sie nickte zu den beiden Halbwölfen, die Wölfin hatte sich in der Zwischenzeit in ein Mädchen verwandelt. Wenn sich das Mädchen in einen Wolf verwandelt, vielleicht tut sie an Vollmond auch ... Dinge. Wir haben alle unsere Macken und Kanten, deshalb sind wir hier. Aber wir sollten uns nicht davon runterziehen lassen, wir sollten stolz darauf sein. Wir sind nicht wie alle anderen, wir sind etwas besonderes und wir sollten uns auch so fühlend dürfen. Sie blickte Michelle ernst in die Augen, zum Ersten Mal war sie von ihren Aufmunterungen selbst überzeugt. Es ist unsere Natur. Löwen töten auch, um zu überleben.

Amber
Amber konnte sich nicht genau erklären, was Michelle damit sagen wollte, da sie anscheinend irgendwelche Anspielungen auf ihre Vergangenheit machte. Wir haben mit Sicherheit alle Schlimmes erlebt und wir hätten bestimmt alle lieber keine Gabe, aber es lässt sich kicht ändern. Wir sind wie wir sind und das sollten wir akzeptieren, denn ändern können wir es ohnehin nicht. Sie blickte Fire an, welche Michelle eine mit brandnarben versehrte Hand zeigte. Und unsere Gaben haben auch alle ihre Macken und Kanten, wie es scheint. Sie blickte Michelle in die Augen und hoffte, sie verstand, was Amber bei ihr erreichen wollte. Fang an dich selbst zu akzeptieren.

Foxy
Die Werwölfin trat in ihrer Menschengestalt zu den dreien. Da nur sie Fire anscheinend verstand, übersetzte sie es ihnen. Sie sagt, dass man seine Gabe fürs Gute einsetzten soll. Sie will dich trösten. Ihre Augen leuchteten bei ihren Worten, sie famd Fire wirklich nett und war froh jemanden zu haben, der ist wie sie. Halb Wolf. Auch wenn Fire sich anscheinend nicht hundertprozentig in einen verwandeln konnte, verstand sie dennoch ihre Sprache und ihr Verhalten, etwas das sie seit ihrer Ankunft hier sehr vermisste. Alles wird gut, du musst nur daran glauben. Die Kräfte haben alle Nachteile, aber auch Vorteile. Du musst nur nach ihnen suchen. Um ihre Worte zu unterstreichen schenkte sie Michelle ein aufmunterndes Lächeln. Glaub mir, wir haben alle Probleme, wir müssen nur lernen damit umzugehen.

Amber
Amber nickte Michelle zu. Eine gute Idee. Vielleicht fällt es uns allen leichter mit einander klarzukommen, wenn wir alle etwas von uns erzählen, natürlich nur wenn wir wollen. Sie blickte mit ihren Augen einmal in die Runde und hoffte, dass niemand etwas dagegen hatte. Sie stand immernoch unbeweglich da, bis sie sich schließlich aufraffte. Wir sollten uns ein ruhigeres Plätzchen suchen, wo wir etwas geschützter sind, meinte sie mit einem Blick auf ihre Umgebung. Man konnte sie an dem Ufer des Sees gut sehen und sie waren Feinden restlos ausgeliefert. Wie auf einem Servierteller, dachte sie sich und ein Schauder durchfuhr sie. Man hätte uns jederzeit entdecken und angreifen können. Amber schob diese Gedanken jedoch beiseite, da es nicht der Fall gewesen war, und konzentrierte sich suf ihre Begleiter.

Foxy
Ambers Vorschlag klang vernünftig, also stimmte sie diesem wortlos zu. Auf wölfisch sagte sie dann zu Fire: -Wir werden uns einen Unterschlupf suchen und ein wenig über uns erzählen. Kommst du mit?- Sie blickte Fire hoffnungsvo an und hoffte, diese würde sie begleiten. Sie mochte Fire jetzt schon ziemlich gern und hoffte, sie empfand dies ebenso. Jedoch tat sie ihr auch ein wenig leid, da sie die anderen nicht verstand und sich vielleicht ein wenig ausgeschlossen fühlte. So würde es mir zumindest ergehen. Ich hoffe, sie fühlt sich nicht übergangen oder so. Ich werde ihr demnächst einfach alles übersetzen, wenn sie mitkommt. Hoffentlich tut sie das. Foxy merkte, wie sehr sie sich nach Fires Gegenwart sehnte. Sie erinnert lich so an mein Rudel...

Amber
Sie nickte Michelle zu. In Ordnung, ich bin gespannt. Gehen wir. Sie folgte Michelle und warf einen Blick zu Foxy und Fire und hoffte, die beiden würden sie begleiten. Mit einem Wink der Hand lut sie sie ein ihnen zu folgend und wandte sich dann wieder dem Weg zu. Schweigend folgte sie Michelle und war schon gespannt auf Michelles Erlebnisse und wie sie hier her kam. Was sie jedoch nicht freute war, dass sie auch von sich selbst berichten würde.

Foxy
Foxy zögerte kurz und murmelte zu den anderen. Tut mir leid, aber ich bewege mich ungern in Menschengestalt fort. Ich kann euch trotzdem verstehen, keine Sorge. Die Werwölfin nahm ihre Wolfsgestalt an, was für sie wie ein Befreiungsschlag war. Die graue große Wölfin stand nun selbstbewuss neben Fire und überragte sie fast. Sie stupste das Wolfsmädchen vorsichtig mit dem mächtigen Kopf an. -Kom bitte mit.-, bat sie Fire und blickte sie bittend an. Ihre braunen Augen leuchteten bei ihrem Anblick und sie hoffte stark, dass sie sich nicht wehren würde, denn sie konnte sie unmöglich zwingen, die Gruppe zu begleiten.

Amber
Amber lief neben Michelle her und blickte sie überrascht an. Wie ist das möglich?, fragte sie eher zu sich selbst. Was ist mit deiner Mutter geschehen? Ihr Blick haftete auf Michelle und hoffte sie nicht zu verletzen oder zu bedrängen. Schweigend lief sie weiter neben ihr her und konzentrierte sich weiterhin auf ihre Vergangenheit. Hin und wieder überlegte sie, was sie selbst sagen sollte, entschied sich jedoch alles zu erzählen. Während sie in Gedanken Michelles Erzählungen folgte achtete sie nur Flüchtig auf den Weg, welchen sie ging.

Foxy
Die Wölfin freute sich über Fires Antwort und folgte Michelle und Amber, welche neben einander gingen während Michelle begann zu erzählen. Sie war tot? Und jetzt hat sie ihre Gabe? Wie ist die Mutter ihre Gabe losgeworden? All diese Fragen wirbelten in ihrem
kopf umher, doch sie wollte ihre Gabe behalten. Werwolf sein war das beste, was einem je passieren konnte, doch sie vermisste ihr Rudel ind den Wäldern und Bergen. Was wäre, wenn alles anders gewesen wäre? Wenn es nicht passiert wäre? Wäre ich dann nie hier her gekommen? Ihre Gedanken flogen ihr nur wild im Kopf umher und sie konzentrierte sich nur wenig darauf, sondern lauschte Michelles Worten.

Amber
Sie lauschte lautlos Michelles Worten, bis diese abbrach. Da sie ihr Zeit lassen wollte, schwieg sie einfach und blickte sie mit warmen, leuchtenden Augen an. Lass dir Zeit, mir erging es auch ein wenig so. Feuer hat wirklich seine Tücken. Sie schaute Michelle aufmunternd an und hoffte, soe würde weiter erzählen. Ich will sie nicht verletzen, aber dafür muss ich wissen, was geschehen ist. Ihre Gedanken kreisten immer weiter über Michelle während sie wartete, dass diese mit ihrer Erzählung über ihre Vergangenheit fortfahren würde. Ich werde wahrscheinlich als nächstes etwas erzählen. Doch wirklich vorbereiten wollte sie sich nicht. Das macht mich nur noch nervöser, dachte sie sich und konzentrierte sich lieber wieder auf Michelle.